![Newsletter Februar 2025](/sites/default/files/styles/image_free__480_h/public/media/images/Newsletter%202025-02%20%20Header.jpg?itok=EcU30glP)
Die Zukunft beginnt Morgen
Deshalb haben wir folgende Themen für Sie ausgewählt:
Neuwahlen in Deutschland –
Frischer Impuls für die Altersvorsorge?
Eigentlich sollte 2025 das Jahr werden, in dem die private Altersvorsorge in Deutschland reformiert wird. Eigentlich. Denn nach dem Aus der Ampel-Regierung kommt es am 23. Februar zu vorgezogenen Neuwahlen. Soweit, so klar. Höchst unklar ist jedoch, ob bis dahin oder auch in absehbarer Zeit danach das Gesetzesvorhaben, das die unrentable Riester-Rente wieder flottbekommen sollte, noch umgesetzt wird.
Die Schwächen der aktuellen Lösung sind lange bekannt, und es ist dringend nötig, einige Konstruktionsfehler zu beheben. Etwa die strikten Garantievorgaben bei den Riester-Produkten, die dafür sorgen, dass nur in sehr sichere Geldanlagen investiert werden kann und die Renditen in einem Umfeld jahrelang niedrigster Zinsen sehr dürftig ausfielen. Ebenfalls in der Warteschleife sind nach dem Ampel-Aus die Pläne für ein sogenanntes Altersvorsorgedepot, eine Art staatlich geförderter Aktiensparplan. Doch möglicherweise ist das Vorhaben, der privaten Vorsorge in Deutschland neue Impulse zu geben, nicht aufgehoben, sondern nur aufgeschoben.
Denn in den Wahlprogrammen der großen Parteien finden sich durchaus Hinweise, nach denen der private Kapitalaufbau der Bürger unterstützt werden soll. Das reicht vom bereits erwähnten Altersvorsorgedepot bis zum Vorschlag einer geförderten „Frühstart-Rente“.
Was die Parteien bei Rente und privater Vorsorge planen
CDU/CSU
Die Union will die betriebliche und private Vorsorge stärken – als wirksame Ergänzung zur gesetzlichen Rente. Zum einen sollen insbesondere kleine und mittlere Arbeitgeber beim Abschluss von Betriebsrenten unterstützt werden. Zum anderen planen CDU und CSU die Einführung einer „Frühstart-Rente“. Dabei soll jedes Kind vom 6. bis zum 18. Lebensjahr pro Monat zehn Euro in ein individuelles, privatwirtschaftlich organisiertes Altersvorsorgedepot eingezahlt bekommen. Der in dieser Zeit angesparte Betrag kann durch private Einzahlungen ab dem 18. Lebensjahr bis zum Renteneintritt weiter bespart werden. Auf diese Weise, so die Vorstellung der Union, sollen junge Menschen möglichst früh ein Bewusstsein für Altersvorsorge und Kapitalbildung entwickeln.
FDP
Die FDP setzt sich vehement für eine Stärkung und Förderung der privaten Vorsorge ein. In ihrem Wahlprogramm spricht sie sich für die Einführung eines privaten Altersvorsorgedepots aus. Dieses Depot soll steuerlich gefördert sein und den langfristigen Vermögensaufbau ermöglichen. Ebenso plädiert die FDP für eine gesetzliche Aktienrente, bei der ein kleiner Teil der Rentenbeiträge in einem unabhängig verwalteten Fonds angelegt werden soll. Auch bei der betrieblichen Altersvorsorge spricht sich die Partei für höhere Aktienanteile aus.
Generell möchte die FDP, dass die Menschen stärker von den Chancen einer kapitalgedeckten Altersvorsorge profitieren.
SPD
Für die Sozialdemokraten bleibt die gesetzliche Rente die erste und wichtigste Säule der Alterssicherung.
Gleichwohl will auch die SPD die betriebliche Altersvorsorge stärker fördern und künftig auch Angebote ohne Beitragsgarantie, aber mit höherer Renditeerwartung zulassen. Bei der privaten Altersvorsorge möchte die SPD nur solche neuen Produkte fördern, deren Kosten transparent und gedeckelt sind.
Generell ist zu erwarten, dass die Sozialdemokraten Steuermittel eher für die Stabilisierung der Rentenversprechen in der gesetzlichen Rente bereitstellen als zur Förderung der privaten Altersvorsorge.
Bündnis 90/Die Grünen
Sowohl in der betrieblichen als auch in der privaten Altersvorsorge setzt die Partei auf einen sogenannten „Bürger*innenfonds“ unter öffentlicher Verwaltung.
Bei der Anlage soll der Fonds Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigen und sich am 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens ausrichten. Der „Bürger*innenfonds“ soll auch für die private Altersvorsorge sowie die betriebliche Altersversorgung zur Verfügung stehen.
Viel öffentliche Kritik erntete der Vorschlag der Grünen, Sozialbeiträge auf Kapitalerträge einzuführen.
AfD, BSW, Die Linke
Gemeinsam ist bei all diesen Parteien, dass sie vor allem die gesetzliche Rente stärken und stabilisieren wollen.
Unter anderem wird vorgeschlagen, der Rentenversicherung mehr Beitragszahler zuzuführen (Politiker, Beamte, Selbstständige, Freiberufler etc.).
Bei der privaten Vorsorge nicht auf die Politik warten
Wie die oben skizzierten Pläne zeigen, ist der Wille der einzelnen Parteien, die private Vermögensbildung staatlich zu unterstützen, sehr unterschiedlich ausgeprägt. Und auch bei der Frage, inwieweit die Kapitalmärkte eine Rolle im Rentensystem spielen sollen, gehen die Meinungen auseinander.
Diejenigen, die sich dafür aussprechen, verweisen gerne auf das schwedische Modell. In dem skandinavischen Land sorgt ein staatlich gemanagter Aktienfonds dafür, dass die Beitragszahler von den hohen Renditen am Kapitalmarkt profitieren. Die Schweden müssen zusätzlich zu den Beiträgen, die sie in die gesetzliche Rentenkasse einzahlen, 2,5 Prozent ihrer Einkünfte in Wertpapierfonds investieren. In welche Anlagevehikel sie einzahlen, bleibt ihnen überlassen. Wer keine Entscheidung trifft, dessen Gelder fließen automatisch in den staatlichen Aktienfonds AP7. Für ein ähnliches Modell einer gesetzlichen Aktienrente sprechen sich hierzulande insbesondere Liberale und Konservative aus.
Ob es unter einer neuen Regierung dazu kommen wird, bleibt abzuwarten. Für Sparer ist es indes keine gute Idee, den Start für den privaten Vermögensaufbau immer weiter hinauszuschieben. Denn je mehr Zeit bis zum Renteneintritt noch zur Verfügung steht, desto stärker kann das angelegte Kapital Erträge bringen. Häufig reichen schon kleine monatliche Summen, die in einen Sparplan fließen, um über Jahrzehnte ein ordentliches Vermögen aufzubauen. Dafür bieten sich insbesondere Investitionen in Aktienfonds oder -ETFs an.
Denn mit Aktien sind langfristig höhere Renditen als mit Zinsprodukten möglich. Und wer einen Sparplan über lange Zeit laufen lässt, der kann auch zwischenzeitliche Kursverluste an den Aktienmärkten einfach „aussitzen“. Niemand, der die Möglichkeiten zu privatem Vorsorgesparen hat, sollte also auf die Politik warten.
Börsenjahr 2025:
Welche Chancen bieten Tech-Titel und Europa-Aktien?
Sie heißen bei den Börsianern „Magnificent Seven“, auf Deutsch „glorreiche Sieben“: die US-Technologiekonzerne Alphabet (Google), Amazon, Apple, Meta, Microsoft, Nvidia und Tesla. Die Aktien dieser Unternehmen eilten im vergangenen Jahr von Rekord zu Rekord. Insbesondere der Chip-Hersteller Nvidia stach mit einem Kursgewinn von mehr als 180 Prozent auf Jahressicht hervor. Er profitierte mit seinen Prozessoren, die bei Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz (KI) eingesetzt werden, von der Euphorie um dieses Thema. Gemeinsam mit den anderen sechs „glorreichen“ Unternehmen erreichte Nvidia im Dezember 2024 eine Marktkapitalisierung von mehr als 18 Billionen US-Dollar. Das ist mehr als das jährliche Bruttoinlandsprodukt aller Länder dieser Welt, mit Ausnahme der USA und Chinas. Zusammen sorgten die „Magnificent Seven“ für rund die Hälfte der Aufwärtsbewegung von rund 25 Prozent beim US-Standardwerte-Index S&P 500. Auch viele andere Unternehmen aus der Tech-Branche konnten 2024 ansehnliche Kursgewinne erzielen.
Doch wie geht es 2025 weiter? Analysten warnen, dass die Bewertungen vieler dieser Unternehmen auf Rekordniveau liegen und es vor diesem Hintergrund keine Enttäuschung bei den Wachstumszahlen geben dürfe. Die Experten gehen nicht unbedingt von einem Crash in diesem Jahr aus, aber viele sind der Meinung, dass bei den Tech-Giganten à la Apple oder Alphabet die ganz großen Kurssprünge ausbleiben könnten. Bei einem sind sich die Fachleute aber einig: Technologie bleibt weiterhin ein wichtiger Wachstumsmotor. Investoren sollten jedoch diversifizieren und Chancen auch bei weniger prominenten Technologieunternehmen suchen. Etwa solchen, die KI in spezifischen Sektoren wie Pharma oder Energie einsetzen. Oder auch Firmen, die es schaffen, KI in industrielle Anwendungen oder medizinische Entwicklungen zu integrieren und damit Effizienz und Gewinnwachstum zu steigern.
Europa als Chance für Investoren
Neben Aktien aus der US-dominierten Technologiebranche könnte es sich für Anleger in diesem Jahr auch lohnen, europäische Titel in den Blick zu nehmen. Denn während die US-Märkte 2024 von einem KI-Boom und starken Binnenkonjunkturimpulsen profitierten, zeigten sich die europäischen Börsen eher schwach.
So sind Aktien vom Alten Kontinent aktuell im Vergleich zu amerikanischen Titeln günstig: Ein Bewertungsabschlag von über 40 Prozent zum US-Markt bietet Aufholpotenzial. Hinzu kommt ein günstiges Umfeld durch die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank, die in diesem Jahr wohl weitere Zinssenkungen vornehmen wird. Historisch gesehen haben sinkende Zinsen oft eine verbesserte Konjunkturdynamik zur Folge. Dies könnte 2025 den wirtschaftlichen Aufschwung in Europa unterstützen und den Weg für strukturelles Wachstum in Bereichen wie erneuerbare Energien und Halbleiterproduktion ebnen. Besonders wachstumsstarke europäische Unternehmen könnten von einer Erholung profitieren. In den USA deuten die Kursgewinne im Nebenwerte-Index Russell 2000 bereits darauf hin, dass der Börsenaufschwung an Breite gewinnt. Auf dieser Grundlage könnten europäische Nebenwerte, die oft günstiger bewertet sind als die großen Player, 2025 attraktive Möglichkeiten für Anleger bieten.
Herausforderungen im Jahr 2025
Die Märkte bleiben 2025 jedoch keineswegs ohne Risiken. Politische Unsicherheiten werden eine zentrale Rolle spielen. Ein besonderer Blick geht in die USA, wo die neue Regierung unter Donald Trump ihre Arbeit aufgenommen hat. Geplante Unternehmenssteuersenkungen und Deregulierungsmaßnahmen könnten kurzfristig das Wirtschaftswachstum ankurbeln. Gleichzeitig bergen Trumps Pläne für hohe Strafzölle auf Importe aus Kanada, Mexiko und China erhebliches Konfliktpotenzial. Besonders exportorientierte Branchen wie die deutsche Automobilindustrie könnten unter den neuen Handelsregeln leiden. Auch für die US-Wirtschaft sind Risiken vorhanden: Steigende Importpreise könnten die Inflation wieder anheizen und zu einem restriktiveren Kurs der US-Notenbank führen.
Auch die Technologiebranche steht vor Herausforderungen. Die massiven Investitionen in KI erfordern Geduld, bis sie sich in barer Münze auszahlen. Zunächst drücken hohe Forschungs- und Entwicklungskosten auf die Gewinne. Geopolitische Spannungen, wie die Entwicklungen im Ukraine-Krieg oder mögliche Konflikte im Nahen Osten, bleiben zudem schwer kalkulierbare Risikofaktoren.
Strategien für ein erfolgreiches Investmentjahr
Angesichts der zu befürchtenden Kursschwankungen 2025 empfiehlt es sich, das eigene Portfolio kritisch zu prüfen. Privatanleger sollten sicherstellen, dass die Aufteilung ihrer Investments der persönlichen Risikoneigung und den langfristigen Zielen entspricht.
Diversifikation bleibt der Schlüssel, um Risiken abzufedern und Chancen optimal zu nutzen. Neben klassischen Technologieaktien könnten europäische Titel, Nebenwerte oder Unternehmen, die in defensiven Branchen wie Energie oder Pharma tätig sind, attraktive Alternativen darstellen.
Für langfristig orientierte Investitionen bleiben breit gestreute ETFs wie auf den Weltaktienindex MSCI World ebenfalls eine solide Grundlage für den Vermögensaufbau. Trotz aller Unsicherheiten bietet das Jahr 2025 zahlreiche Möglichkeiten für kluge Investments.
Entscheidend ist, einen kühlen Kopf zu bewahren und den Blick auf die langfristige Perspektive zu richten.
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